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„Ääh … hallo … bin ich zu hören?“

5 Handreichungen für Referent*innen und Online-Talker

von Renée Hansen. Es ist überwältigend: So viele Webinare, Coachings, Angebote für Krisenkommunikation – und vieles ganz umsonst. Ist ja auch Zeit für Online-Fortbildung jetzt. Toll! Toll? Jein. Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen einige Male entnervt wieder ausgeklinkt. Lange Intros über die Frage, wen man wie sieht und hört, improvisierte und wenig strukturierte Inputs, Eigenmarketing ohne großen Mehrwert und Standardvorträge aus alten Zeiten. Und ich habe mich gefragt: Wirke ich tatsächlich auch so? Kritische Selbstbetrachtung ist ja kein Fehler. Denn es ist schade, um die Zeit, die Referent*innen und enttäuschte Teilnehmende in solchen Angeboten verbringen. Schade um den Impuls, der ins Leere läuft. Schade um die vergebene Kontaktchance. Und dann gibt es Menschen, denen man stundenlang weiter zuhören oder mit Ihnen talken könnte. Orientieren wir uns also an den guten Beispielen. Was wirkt da wie? Was haben diese Referent*innen getan? Hier meine Überlegungen, wie man sich auf Online-Webinare, Impuls-Vorträge und Konferenzen vorbereiten kann:

  1. Wer hört und sieht zu? Bitte, bitte! Auch wenn Sie Ihr Publikum nicht sehen können – machen Sie sich Gedanken, wer sich eingeloggt hat. Warum interessieren sich Menschen für Sie und Ihren Input? Wo kommen sie her? Was treibt sie gerade um. Wenn Sie es nicht wissen, fragen Sie.
  2. In welchem Setting befinde ich mich? Schalten sich alle erst gerade zu? Gab es schon fachlichen Input? Moderiert jemand? Was hat Ihr Publikum sehr wahrscheinlich vorher bereits gehört oder gesehen?
  3. Wie will ich wirken? Der Bildausschnitt, die Kleidung, der Blick in die Kamera, die Umgebung, der Ton, die Sprache – das alles wirkt. Fragen Sie sich, welchen Eindruck Sie hinterlassen wollen.
  4. Wie halte ich mein Publikum interessiert? Fangen Sie nicht in jedem Fall beim Grundsätzlichen an. Ein praktisches Fallbeispiel oder drei gute Fragen zum Auftakt sind ein besserer Anker als bekannte Allgemeinplätze. Überlegen Sie, wie Sie Feedback aus dem Publikum bekommen können. Arbeiten Sie mit Bildern und vermeiden Sie zu kleine Schrift – man kann es einfach auf dem Tablet nicht lesen!
  5. Was können die Take-Aways sein? Welchen Nutzen bieten Sie Ihren Zuhörer*innen und Zuschauer*innen? Was sollen sie mitnehmen können? Das sind die ersten Fragen, bevor Sie anfangen Ihren Vortrag zu gestalten. Fragen Sie, welche Inhalte die Chance haben, auf der anderen Seite anzukommen – und nicht so sehr, was Sie alles los werden wollen.

 

Unser Tipp? Bereiten Sie sich auf Ihren Auftritt vor. Schauen Sie sich Struktur, Dramaturgie, Zielgruppenpassung und Ihre gewünschte Wirkung an. Nehmen Sie sich selbst in einer Sequenz auf und schauen Sie sich an, wie Sie wirken. Oder lassen Sie sich von uns kurz und knackig coachen. www.contrain.com

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